Eine alte Kurzgeschichte und Erinnerungen an UO
Als ich heute meinen Ordner mit alten Word-Dokumenten aufräumte, entdeckte ich eine interessante Kurzgeschichte, die ich bereits vor mehreren Jahren geschrieben hatte.
Damals schrieb ich diese als Abschiedstext, nachdem ich beschlossen hatte den Ultima Online Freeshard BaB zu verlassen. Interessanterweise existiert dieser Freeshard sogar noch heute.
Der Begriff Freeshard steht für einen Server für Online-Spiele, welcher von Fans betrieben wird und keinerlei kommerzielle Absichten hegt. Oft werden diese Server von den Spieleherstellern nicht geduldet. Im Falle von Ultima Online ist es aber anders, so dass zahlreiche Freeshards für dieses Spiel existieren.
Hauptsächlich noch zu meiner Schulzeit habe ich auf mehreren solcher Freeshards gespielt und sicherlich die längste Zeit verbrachte ich auf BaB.
Es war eine äußerst spaßige Zeit und insbesondere das Rollenspiel stand meist an erster Stelle..
Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte. Jene alte Kurzgeschichte könnt ihr euch hier durchlesen:
Ein Krieger ging über die Straßen. Er hatte genug von diesem Land, dass ihn einst glücklich aufgenommen, ihn aber später wieder verstoßen hatte. Die Zahl seiner Freunde nahm ab, da diese jenes ihnen feindlich gesinnte Reich zunehmend verließen. Der Wanderer war in eine schwarze Robe gehüllt, die weit über sein Gesicht reichte. Er ging mit festen Schritten und man konnte unter dem Stoffe seiner Kleidung Waffen entdecken. Auf seinen breiten Rücken hatte er noch ein rundes Schild befestigt, dass schon viel von seinem ursprünglichen Glanze eingebüßt hatte. Die letzen Wochen hatte er in der Einsamkeit verbracht. Er hatte Zuflucht im Walde gefunden, denn in den Städten an der Küste konnte er sich nicht sehen lassen, weil der Orden (sein größter Feind) alles kontrollierte. Nun war der Orden aber von teuflischen Wesen besiegt worden, so dass sich nun vieles an der Machtordnung veränderte. Der Dunkle wollte hatte aber genug von diesem Lande. Er wollte etwas Neues erleben, fremde Länder sehen und hoffentlich auch neue Freunde finden.
Er beschloss den Weg über die großen Berge einzuschlagen, die größtenteils von Ogern und andren Kreaturen des Bösen bewohnt wurden. Er machte sich zur Nächtlichen Stunde auf und unterließ es Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Aber auf einer dunklen, mit Nebel überzogenen Waldlichtung wurde er entdeckt. Dunkle Schemen näherten sich ihm von mehren Seiten. Er konnte nicht genau erkennen, um welche Geschöpfe es sich handelte, aber er sah deutlich, dass diese keinesfalls freundliche Absichten hegten. Deshalb umfasste er sein magisches Scimitar, dass er unter seiner Robe verborgen hatte, mit festem Griff und holte sein großes Rundschild mit der andren Hand vom Rücken herunter. Die Kapuze, die sein Gesicht verborgen hielt, ließ er nach hinten fallen und wendete sich den düsteren Kreaturen zu, die immer näher kamen.
Seine Angreifer trugen riesige Keulen, mit denen sie einen Mann wohl mit einem Schlage mehrere Meter durch die Luft befördern konnten.
Als jene den Wanderer bis auf 10 Fuß erreicht hatten beschleunigten sie ihr Tempo. Sie rannten mit wildem Eifer ihm entgegen und schwangen ihre Waffen bedrohlich. Der Wanderer blieb aber seelenruhig an der Stelle stehen und wartete mit erhobener Waffe. Der erste Angreifer war bis auf wenige Fuß vorgedrungen und hob schon seine riesige Keule zum Schlage aus. Sein hässliches Gesicht wies wilde Entschlossenheit und Siegessicherheit auf. Aber er hatte den Wanderer unterschätzt. Denn als das Monster gerade zum Schlag ausholen wollte, sprang der Dunkle auf einmal zur Seite, vollführte eine halbe Drehung und stieß mit Wucht seine Waffe in des Gegners Rücken. Man konnte das Heulen bis auf viele Meilen vernehmen, aber es ließ schnell nach, weil der Wanderer mit außerordentlicher Schnelligkeit sein Scimitar befreite und in einem wilden Sprung den Kopf des Gegners von seinem Torso trennte. Als die andren Kreaturen dies sahen stoppten sie kurzzeitig und ließen Grunzende Laute der Überraschung aus ihren Kehlen.
Es handelte sich um drei Oger, die langsam den dunklen Krieger umstellten. Sie ließen aber Vorsicht walten, denn sie hatten gesehen, was mit ihrem Kumpan geschehen war.
Schritt für Schritt kamen sie immer näher. Aber auf einmal riss der Krieger sein Schild hoch, schleuderte es dem ersten der ankommenden Gegner ins Gesicht, zog mit der frei werdenden Hand einen zweiten Scimitar unter der Robe hervor und stürzte sich mit einem wilden Schrei in den Kampf. Er wich einem Keulenschlag geschickt durch eine Rolle aus und hackte dabei einem der Oger die Beine ab. Mit gekreuzten Klingen parierte er einen zweiten Schlag, der ihn zurücktaumeln ließ. Einem weiteren Schlag konnte er nur knapp entgehen, vollführte aber direkt danach einen Gegenschlag und fügte der Kreatur eine schlimme Wunde am Bauche zu.
Die Kreatur raste voll Wut auf ihn zu, er aber wich wiederum mit einem Sprung aus und schleuderte seine Waffen auf den Gegner nieder. Grunzend ging das Monster zu Boden.
Auf einmal durchführ den Krieger ein heftiger Schmerz im Rücken und er wurde zu Boden geschleudert. Denn der Oger, der kurze Zeit durch das Schild betäubt war, hatte sich wieder aufgerichtet und seinen Widersacher überrascht. Dieser versuchte nun die quälenden Schmerzen zu unterdrücken. Mit Mühe wich er einem zweiten Hieb aus, der ihm sonst wohl das Leben gekostet hätte. Zum Glück hatte er beim Sturze seine Waffe nicht eingebüßt, so dass er nun zum Gegenschlag ausholen konnte. Der Oger war erstaunlich flink und parierte seine Hiebe, aber dann gelang es dem Krieger, die Kreatur durch eine Finte zu täuschen und er bohrte das Scimitar in die Kehle des Geschöpfs, dass daraufhin röchelnd zu Boden ging und ihr Leben aushauchte.Erschöpft ließ sich der dunkle Krieger zu Boden sinken und verweilte so einige Minuten. Er wusste aber, dass er hier nicht bleiben konnte. Denn es würden bestimmt andere Oger des Stammes zur Lichtung kommen, angelockt vom Kampfeslärm. Deshalb machte er sich, so schnell es ging, auf den Weg über die Berge.
Er kämpfte sich durch das Unterholz und später über die Steilhänge des Gebirges. Er ließ Vorsicht walten, so dass er dieses große Hindernis passieren konnte, ohne auf weitere Gegner zu treffen.
Zwei Tage nach seinen Zusammenstoß mit der Ogergruppe hatte er dann endlich die Berge hinter sich gelassen und die Sonne befand sich gerade auf ihrem alltäglichen Weg des Aufgangs.
Er konnte ihre wohltuende Wärme spüren und blickte voller Freude in ihr Gesicht. Er überlegte, was er wohl noch erleben, welche Länder er kennen lernen und welche Kreaturen er bekämpfen würde. Er wüsste, dass dies gewiss nicht leicht für ihn sein würde, aber er war voller Zuversicht und Eifer. Vielleicht würde er ja sogar eines Tages wiederkommen in diese Gegenden.
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