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Archiv für 18. November 2006

Miami Vice

18. November 2006

Irgendwie ist es in letzter Zeit in Mode gekommen Remakes und/oder Fortsetzungen zu bekannten Filmen oder Serien zu machen. Ob das auf mangelnde Ideen zurückzuführen ist oder auf die Hoffnung mit einem bekannten Namen schnell und leicht Geld zu machen sei jetzt mal dahingestellt. Dieses Jahr wurde jedenfalls eine höchst populäre Fernsehserie aus den 80ern aufgegriffen: Miami Vice

Es wurden zwar einige Änderungen vorgenommen: Vor allem die gesamte Szenerie in die Gegenwart geholt, aber ein loser Anknüpfungspunkt an die dritte Staffel geschaffen. Die Hauptcharaktere wurden natürlich soweit belassen und werden von Colin Farrell und Jamie Foxx dargestellt. Michael Mann, der zuletzt erfolgreich Collateral gemacht hat, führt Regie.

Im Gegensatz zu diesem durchaus gelungenen Film, kann man Miami Vice aber kaum empfehlen.
Nicht nur, dass die Story ziemlich simpel gehalten ist und vorhersehbar wirkt, es kommt außerdem kaum Spannung auf. Die Handlung wirkt so uninspiriert, dass man denken könnte es wäre ein B-Movie. Es fehlt einfach die Struktur und das Überraschende und Dramatische.
Außerdem wird viel zu wenig Action geboten, als dass man durch diese von der miesen Handlung abgelenkt werden könnte.
Die Darstellung der Charaktere ist immerhin in Ordnung, besonders was Jamie Foxx angeht, welcher aber etwas wenig Screentime bekommen hat. Der Rest hebt sich weder positiv noch negativ hervor.
Optisch ist der Film schon beeindruckend. Insbesondere Nachtszenen schafft es Michael Mann gelungen darzustellen. Auch der häufige Einsatz der Steadicam trägt zu einer besonderen Atmosphäre bei. Insbesondere bei Actionszenen wirkt dies passend, sonst aber etwas übertrieben. Auch gibt’s hier und da durchaus sehenswerte Kamerafahrten.
Der Schnitt ist besonders zu Anfang sehr gewöhnungsbedürftig. Es wirkt ein bisschen, als ob versucht worden wäre das Ganze möglichst auf modern zu trimmen und diesem eine Art Videoclip-Ästhetik zu verpassen, was aber nur partiell gelungen ist. Snatch ist in der Hinsicht ein viel gelungeneres Beispiel.
Kommen wir aber zu einem weiteren dicken Kritikpunkt: Die Musik. Ich habe schon lange keinen Film mehr gesehen bei dem diese so unpassend wirkt. Es findet sich kaum eine Szene in welcher die Musik nicht deplaziert wirkt und der Stimmung schadet.

Insgesamt kann ich zusammenfassend nur sagen, dass es für mich einer der schlechtesten Filme in diesem Jahr ist. Es wird verdammt viel Potential verschenkt und gerade von Michael Mann hab ich anderes erwartet.

Categories: Filmrezis