Gamescom 2010
Dieses Jahr war ich wieder auf der Gamescom in Köln. Diesmal am Fachbesuchertag. Man merkte deutlich, dass der Andrang und die Wartezeiten viel angenehmer waren als an einem normalen Besuchertag. Insofern konnte ich mehr sehen und erleben. Vor Ort war ich mit Jörn und später ist uns noch Björn über den Weg gelaufen.
Ich werde natürlich nicht alle Spiele erwähnen, die wir gesehen haben. Vielmehr werde ich mich auf jene beschränken, welche im Gedächtnis geblieben sind und Interesse geweckt haben.
Zuerst sahen wir uns Call of Duty – Blacks Ops an, welches bereits am 9. November erscheint. Selbst spielen konnte man das Spiel aber nicht. Nach etwas Warterei durfte man in eine Art Kinosaal einem der Entwickler beim Spielen zugucken. Immerhin scheint es von der Qualität dem Beispiel von Modern Warfare 1 und 2 zu folgen. Also gibt es eine dramatische und actiongeladene Inszenierung und zusätzlich während der Einsätze Wechsel der Spielperspektive. Zum Beispiel vom Ãœberwachungsflugzeug zu Fußtruppen am Boden und zurück innerhalb einer Mission.
Danach ging es weiter durch die Halle 6, welche sich im Endeffekt als die interessanteste Halle herausstellte. Wir liefen unter anderem am Diablo 3 – Stand vorbei, wo sich bereits eine ordentliche Schlange gebildet hatte und das obwohl es nur die Demo vom letzten Jahr zu spielen gab. Später kamen wir aber auch hier hin zum zocken.
Der Fallout-Stand weckte danach unser Interesse. Dort konnten wir Fallout – New Vegas anspielen, aber leider mit schrecklicher XBox-Steuerung. Das Spiel scheint den Weg einzuschlagen, den bereits das geniale Fallout 3 geebnet hat, bietet aber viele praktische Verbesserungen. Es spielt, wie der Name schon sagt, in und um Las Vegas und nicht mehr an der Ostküste und wirkt direkt viel bunter.
Direkt neben dem “Fallout-Anspielraum” konnte man einen netten Koop-Action-Titel anspielen. Es handelte sich um Hunted – The Demon’s Forge, in welchem man sich zusammen mit einem Mitstreiter durch Horden teuflischer Feinde schnetzelt. Sicher nichts anspruchsvolles, aber durchaus kurzweiliger Spaß
Danach ging es nebenan zu Brink. Dabei handelt es sich um einem Teamshooter, der ein durchaus innovatives Bewegungssystem bietet, wie man im Video hier sehen kann. Nur leider konnte man es nur an einer XBox anspielen, was ich für einen Shooter als indiskutabel erachte. Nach wenigen Minuten hatte ich bereits genug von der Steuerung und sehnte mich nach Maus und Tastatur.
Umso mehr freute ich mich, dass man Dragon Age 2 ordentlich am PC anspielen konnte. Auf dem Weg dort hin sind wir unter anderem an einer kleinen Ausstellung vorbei gelaufen, wo es Werke zu sehen gab, die bei der Konzeptphase von diversen Spielen entstanden sind. Auch haben wir ein kurzes Rennen im neuen Need for Speed – Hot Pursuit probiert, sind dann aber schnell weiter zu dem eben angesprochenen Dragon Age 2 – Stand. Als wir dort warteten, sahen wir uns mit EA-Mitarbeiter konfrontiert, die auf der Jagd nach Daten waren. Für eine Registrierung mit Newsletter-Anmeldung konnte man eine Waffe für das Spiel bekommen. Naja.. wers braucht.
Dass man Dragon Age 2, das neue Rollenspiel von Bioware, sogar anspielen könne hätte ich vorher nicht gedacht. Es war zwar nur eine frühe Pre-Alpha-Version, aber immerhin. Man merkte, dass die Entwickler diverse Elemente aus Mass Effect übernommen haben. Allen voran das Dialogsystem in dem man schnell und effektiv eine Gesprächsrichtung vorgeben kann. So muss man nicht mehr den kompletten Satz, den der Charakter von sich gibt, durchlesen. Die Aussagen werden auf den Kern reduziert, die Entscheidungsfindung wird spontaner und man ist motiviert dem Charakter zuzuhören, wie er es letztendlich ausdrückt. Damit sind Dialoge ungleich spannender.
Nach dem Erforschen der restlichen Stände in Halle 6 liefen wir erneut am Diablo 3 – Stand vorbei. Die Schlange war relativ kurz, so dass wir uns auch anstellten. Nach fast vierzig Minuten des Wartens konnten wir immerhin gut zwanzig Minuten spielen. Das Spielprinzip ist weiterhin simpel, süchtig machend und bis auf wenige Ausnahmen (wie Torchlight) nicht von Konkurrenztiteln erreicht. Ich probierte dabei den Mönch, der diverse Schlagcombos beherrscht und Jörn den Zauberer.
Als wir dann auf die Uhr blicken, sahen wir, dass es bereits nach 14 Uhr war. So suchten wir etwas Nahrung, was sich als nicht ganz so leicht herausstellte. Wir wanderten fast von einer Ecke des Geländes zur nächsten und wieder zurück.
Nach dieser Mittagspause erforschten wir die anderen Hallen. Wir fanden zum Beispiel die Ausstellung Retro Gaming, wo diverse alte Konsolen, Computer und Spiele ausgestellt waren. Teilweise konnte man auch einige richtig alte Titel anspielen und in Gedanken an die guten (?) alten Zeiten schwelgen. Etwas Nostalgie ist nie verkehrt.
Draußen zwischen zwei Hallen fanden wir ein sehr interessantes Flugobjekt. Es war die AR Drone, eine Drohne ausgestattet mit vier Propellern und zwei Kameras, die sich mit einem IPhone steuern lässt und Live-Bilder auf den Bildschirm des Smartphones per WiFi funkt. Ein sehr schönes Spielzeug, welches relativ einfach zu steuern ist und nun auch in Deutschland (exklusiv bei Saturn) für knapp 300 Euro zu kaufen ist. Ein kleines Demo-Video gibt es hier zu sehen. Wenn die Software für Android-Telefone kommt, werde ich durchaus einen Kauf in Erwägung ziehen.
Sehr interessant war die Präsentation von Portal 2. Der erste Teil war bereits ein sehr innovatives Spiel. Der zweite Teil steht dem in nichts nach und bietet viele neue Ideen und sicherlich Knobbelspaß für Stunden. Das geniale Prinzip der frei erzeugbaren Portale (man betritt das erste und kommt aus dem zweiten raus) bietet kombiniert mit Schwebefeldern, Sprungplatten, Sprung- und Beschleunigungsgels eine Menge Möglichkeiten.
Einen der größten Konkurrenten von Diablo 3 konnten wir am Mittwoch auch anspielen. Es handelte sich um Torchlight 2. Bereits Teil 1 dieses kleinen und günstigen Spielchens hat großen Spaß gemacht, hatte aber ein großes Manko: Es gab keinen Koop-Modus. Dies gehört im zweiten Teil der Vergangenheit an. Neben dem Multiplayermodus bietet das Spiel Außenlevels und nicht nur Dungeons, wie beim Vorgänger. Technisch mag das Spiel mit Diablo 3 zwar nicht mithalten, vom Spielspaß her aber auf jeden Fall. Angenehm war auch, dass die Entwickler selbst als Ansprechpartner in der Nähe der Spielstationen waren. Ganz anders, als bei den Titeln der großen Entwicklerstudios.
Später wollten wir eigentlich eine Präsentation von Deus Ex 3 sehen, aber leider waren bereits zu viele Interessierte gekommen, so dass kein Platz mehr im Saal war. Während Jörn nochmal Brink spielen ging, hab ich mir Dungeons angeschaut, was auf den ersten Blick wie ein dreister Dungeon Keeper – Klon erscheint, aber durchaus eigene Akzente setzen kann. Der wichtigste Unterschied ist vor allem, dass man den Dungeon Lord selbst steuern kann und mit ihm auch eindringende Helden verprügelt. Ich bin noch etwas skeptisch, ob das so funktionieren wird, aber mal sehen.
Nach dem kurzen Anspielen bin ich noch in die Dungeon Siege 3 – Präsentation gegangen. Das Spiel scheint irgendwie sehr auf Casual-Gamer optimiert zu sein, denn es wirkt eher simpel. Das kann aber mitunter der Umsetzung für Konsolen geschuldet sein. Es ist wie viele andere Titel stark auf Koop ausgelegt, aber trotzdem war der Ersteindruck eher bescheiden. Ich lass mich aber gerne eines besseren belehren, denn ich habe sowohl die Vorgänger, als auch andere Titel von Obsidian, welche das Spiel entwickeln, gerne gespielt.
Fotos habe ich dieses Jahr natürlich auch gemacht. Diese können hier runter geladen werden. Insgesamt kann ich sagen, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat! Nächstes Jahr ist bereits eingeplant.
Leider hab ich nicht frei bekommen, und Sonntag wäre mir das zu voll, als das ich dann hingehn würd. Aber dank der Fotos fühlt man sich, wie immer, dabei.
Ihr hattet aber nicht zufällig mal den 3DS in Augenschein genommen? Weil der interessiert mich im Moment sehr.
Ein sehr schön geschriebener Bericht über die Gamescom. Danke dir dafür. Die Fotos muss ich mir noch anschauen aber ich bin mir sicher das sie in der üblichen, sehr guten Qualität sind.
Schade nur das ihr nicht mehr dazu gekommen seid euch Deus Ex 3 anzuschauen.
@Alexander
3DS haben wir leider nicht angesehen. Das mag daran liegen, dass unser Interesse vor allem bei PC-Titeln lag. Um außerdem wirklich alles auf der Messe sehen zu können, muss man mehrere Tage dort unterwegs sein. Prioritäten setzen heißt es.
@Tomasz
Hätt ja sein könne.