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Archiv für die Kategorie ‘Dies & Das’

Urlaubsbericht: Kapitel 5 – Erster Tag Krakau

4. August 2006

20.07.06

Da ich mich, wie im letzten Kapitel bereits beschrieben, miserabel fühlte, entschlossen wir uns für ein eher ruhiges Programm: Wir besuchten das große Salzbergwerk Wieliczka (etwa 10 Kilometer von Krakau entfernt) und am späten Nachmittag das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz, welches gut 50 Kilometer entfernt liegt. .

Das Salzbergwerk erstreckt sich bis über 300 Meter unter die Erdoberfläche. Die weit verzweigten Tunnelsysteme reichen gut über 200 Kilometer. Besuchen kann man aber nur etwa zweieinhalb davon, die besonders vorbereitet, abgesichert und mit tollen Statuen und Kunstwerken aus Salz geschmückt sind.

So tief unter der Oberfläche herrschen kühle 12 bis 14 Grad Celsius. Im Gegensatz zu den gut 30 Grad oberhalb der Erde war es eine angenehme Abkühlung. Faszinierend waren besonderes die riesigen unterirdischen Salzgrotten oder auch die Salzseen. Interessant ist auch, dass sich dort unten ein waschechtes Restaurant befindet und ein besonderer Ballsaal, welchen man für Feiern aller Art mieten kann. Auch finden ab und zu spezielle Ausstellungen und Märkte von Mineralien statt.

Auszeichnend für das Salzbergwerk ist auch die frische salzige Luft, die besonders gut für die Atemwege sein soll.

Wirklich frei über die Tunnelsysteme kann man sich aber nur in bestimmten kontrollierten Bereichen bewegen, sonst ist immer ein Führer dabei, der auch recht viel zu den einzelnen unterirdischen Sehenswürdigkeiten erzählen kann.

Falls man ein besonderes geologisches Interesse mitbringt, kann man sich auch für intensive Touren in voller Ausrüstung anmelden, wobei man dann gut 6 bis 8 Kilometer über weniger gesicherte Wege zurücklegt. Dafür muss man aber Ärztliche Untersuchungen etc. vorweisen können. Es sollen ja nur Menschen mit, die es auch körperlich schaffen.

Am Nachmittag ging es dann nach Auschwitz: Wir trafen dort etwa gegen 17 Uhr ein und nahmen von der Möglichkeit Gebrauch mit einer Führerin über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers zu streifen. Sie erzählte viel Erschreckendes und zeigte Dokumente und Zeichen der Grausamkeiten, die dort geschahen. Besonders erschütternd war unter anderem ein großer abgeschlossener Bereich, wo etwa zwei Tonnen Haare lagen, die dem Toten nach der Ermordung in den Gaskammern abgeschnitten wurden. Sie wurden teils sogar verschickt und zu Stoffen verarbeitet. Schrecklich auch einige ausgestellte Fotos, welche SS-Männer damals geschossen haben und heut als Teile der einzelnen Ausstellungen dienen.

Insgesamt kann man diesen Besuch als recht verstörend und erschreckend beschreiben. Erst wenn man solch Grauen vor Ort sieht, offenbart sich der gesamte Schrecken und die Unmenschlichkeit dieser Zeit. Man sieht die Öfen, wo die getöteten verbrannt wurden, sieht die kleinen Pritschen, wo die Gefangenen zu mehreren Personen vor sich hin vegetieren mussten und auch die Zellen, wo sie zur Strafe eingesperrt wurden. Eine der vielen Zellen war etwa Zwei Meter hoch, von der Grundfläche 90 mal 90 Zentimeter: Hier mussten nach einen anstrengenden Arbeitstag jeweils vier Personen die Nacht stehend verbringen, welche das Arbeitspensum nicht geschafft haben.

Insgesamt lebten hier etwa 18000 Gefangene auf die 28 Baracken verteilt.

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Urlaubsbericht: Kapitel 4 – Anfahrt Krakau

3. August 2006

19.07.06

Nach dem Frühstück gegen neun Uhr ging es aus Prag hinaus in östlicher Richtung. Unser Ziel war das polnische Krakau. Die Fahrt ging zunächst durchaus flott von Statten und führte uns über die tschechische Autobahn Richtung Grenze. Das Verkehrsaufkommen war zwar nahe der Tschechischen Hauptstadt noch groß, lockerte sich dann aber zunehmend auf. Je näher man der Grenze kam, desto mehr musste man auf Landstrassen setzen. In Polen war das ähnlich und einige Baustellen erschwerten ein schnelles Vorankommen. Erst nahe Krakau konnte man ordentlich vorankommen.

Unser Hotel fanden wir nach einigen Blicken auf die Landkarte relativ schnell und waren erfreut über das moderne Äußere des Zwei-Sterne-Hotels. Die Zimmer waren zwar nicht gerade groß, aber gemütlich und zeitgemäß. Auch bot das Hotel ein gemütliches Restaurant, wo das Frühstücksbuffet serviert wurde und nachmittags bzw. abends Pizzas bestellt werden konnten. Auch bot das Hotel nur Terminals für den Internetzugang an und keinen direkten WLAN-Zugang, so dass ich wegen der fehlenden Möglichkeiten zur Fotoübertragung beschloss meinen Bericht später abzuliefern.

Am selben Abend ging es noch in die Altstadt: Ein kleiner Spaziergang über den großen Krakauer Markt (der Größte Mittelalterliche Platz in Europa), ein kleiner Stopp in einem Cafe und schon ging es wieder langsam gen Hotel, welches gut 5 Kilometer vom Zentrum entfernt lag, aber gut mit Bus erreichbar war.

Sehr nachteilig an diesem Tag war aber, dass mich nach einem Essen kurz nach der Tschechisch-Polnischen Grenze eine Lebensmittelvergiftung erwischt hat, so dass ich mich Abends und den ganzen folgenden Tag ziemlich schlecht fühlte und oft Richtung Toilette hasten musste. Gerade bei den vorherrschenden Temperaturen wahrlich nicht gerade angenehm.

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Urlaubsbericht: Kapitel 3 – Der letzte Tag in Prag

19. Juli 2006

 

18.07.06

Diesmal ging es nach dem Frühstück wieder hoch Richtung Prager Burg. Diese wollten wir diesmal nicht aufsuchen, sondern das nahe Kloster Strahov und das Heiligtum Loretto.

Das Kloster, welches bereits 1140 gegründet wurde, bietet insbesondere eine bemerkenswerte Sammlung alter Schriften und Bücher. Die beiden Bibliotheks-Säle (der theologische und der philosophische Saal) sind einfach beeindruckend und einige der Exponate stammen bereits aus der Zeit der Romantik.

Nebenan gibt’s auch direkt eine Ausstellung mit knapp hundert Gemälden, Statuen und anderen Exponaten: Diese haben aber, wie kaum anders zu erwarten, eine starke religiöse Prägung. Man befindet sich ja immerhin in einem Kloster. Wobei man auch bedenken sollte, dass Tschechien quasi das Land der Ungläubigen ist. Nur knapp 20 bis 25% der Bevölkerung glauben an einen Gott. Das ist europaweiter Rekord. ;)

Direkt neben dem Kloster gibt es einen schöne Aussichtsplattform, von der man einen guten Ausblick auf die Stadt und auch Teile der Prager Burg hat. Praktischerweise ist dort direkt ein Restaurant, welches aber durch völlig überteuerte Preise abschrecken vermag.

Nach dem Kloster wurde schließlich kurz das Heiligtum Loretto inspiziert, paar Fotos geschossen und schon ging es per Straßenbahn in die Altstadt. Nach einem Spaziergang über den Altstädter Ring besuchten wir die St. Nikolaus Kirche. Dort erfuhren wir, dass am selben Tag dort ein einstündiges Konzert mit Werken von Bach, Mozart und Händel stattfinden sollte. Dies merkten wir uns natürlich vor.

Vorher ging es zum am Wenzelsplatz gelegenen Nationalmuseum. Dieser bietet eine sehr umfangreiche und beeindruckende Sammlung von Mineralien, ausgestopften Tieren und schließlich Paläontologische Fundstücken. Es ist einfach eindrucksvoll, wenn man in einen Ausstellungsraum kommt und dort eine lebensgroßer Büffel oder Tiger steht, der noch dazu sehr real wirkt. Kurz gesagt: Ein Besuch des Nationalmuseums sei empfohlen!

Die Zeit ging dort erstaunlich schnell um, so dass wir uns etwas beeilen mussten, um das Konzert in der St. Nikolaus Kirche rechtzeitig zu erreichen. Das Konzert selbst war durchaus beachtlich. Orgel und Flöte wurde gespielt und die Kirche verlieh dem ganzen eine besondere Atmosphäre und vor allem die Stücke von Bach klangen eindrucksvoll.

Nach dem Konzert fand nur noch ein Spaziergang am Moldauufer statt und schließlich ein abschließendes Essen im Restaurant, welches wir bereits am Ankunftstag zu schätzen gelernt haben.

Heute geht es nun nach Krakau. Geplant ist dabei auch ein Besuch des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz. Mal schauen, ob unser Hotel dort auch wieder WLAN-Zugang bietet. Dann können nämlich weitere Impressionen folgen.

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Urlaubsbericht: Kapitel 2 – Der Erste Tag in Prag

18. Juli 2006

 

17.07.06

Am nächsten Morgen ging es erst zum Frühstück, welches zwar nicht durch Vielfalt glänzen konnte, aber immerhin lecker und sättigend war. Eine gute Basis für den Tag also.

Gleich danach machten wir uns auf den Weg in die Altstadt. Wir schlenderten entlang, schauten dies und jenes an und betraten natürlich auch die Karlsbrücke.

Schließlich machten wir uns gegen 14 Uhr zu einem Treffpunkt auf, von wo eine Große Stadtrundfahrt mit Führung in Deutsch starten sollte. Es wurde letztendlich fast eine private Führung, denn sonst gab es nur noch zwei teilnehmende Personen.
Wir stiegen zuerst in einen klimatisierten Kleinbus und fuhren kreuz und quer durch die Alt- und Neustadt. Die Sehenswürdigkeiten wurden immer passend kommentiert und unsere Führerin hatte auch einige interessante Anekdoten in petto.
Wir fuhren alsdann zur Prager Burg hoch und machten uns von dort an auf den Weg zu Fuß weiter. (weiterhin mit Führerin)
Nachdem wir den Burgkomplex über eine Stunde ausgiebig inspiziert hatten, ging es schließlich wieder zum Bus und wir fuhren in die Judenstadt. Dort zeigte uns die Führerin weitere Besonderheiten und erzählte vieles zur Geschichte der Stadt. Schließlich ging es dann wieder in die Altstadt, wo wir zum Abschluss der Führung den Turm des alten Rathauses bestiegen, von wo man eine fantastische Aussicht hatte.

Die Stadtrundfahrt hat sich auf jeden Fall gelohnt. Sie dauerte insgesamt dreieinhalb Stunden und war mit vielen Informationen gespickt. Ich kann sie jedem nur empfehlen, insbesondere wenn man nur wenige Tage in Prag verbleiben will.

Nach einer guten halben Stunde Erholung, Getränken und lecker Eis, ging es dann zum Wenzelplatz und durch einige Straßen in der Nähe. Dort fanden wir zwei faszinierende Autos, die insbesondere mit ihrer unglaublichen Länge beeindrucken konnten. (siehe dazu auch die Fotos am Ende des Artikels)

Nach einem gemütlichen Essen in einer Pizzeria ging es dann schließlich wieder Richtung Hotel, welches wir erschöpft gegen 22 Uhr erreichten.

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Urlaubsbericht: Kapitel 1 – Die Fahrt nach Prag

18. Juli 2006

 

16.07.06

Am nicht mehr ganz so frühen Sonntag-Morgen ging es los. Wir entschlossen uns für die Südliche Route, welche über Würzburg führte. Dies stellte sich aber schnell als Fehler heraus, denn auf der A3 staute sich der Verkehr Kilometerweit und insbesondere die zahlreichen Holländer mit ihren Wohnmobilen schafften es die Autobahn lange verstopft zu halten. Erst nach Nürnberg wurde es etwas besser und als wir dann auf die A6 wechselten, hatten wir vollkommen freie Fahrt. An der Grenze ging es auch recht fix von statten, so dass wir immerhin gegen 18 Uhr Prag erreichten.

Nach einiger Zeit fanden wir auch unser Hotel, aber es stellte sich heraus, dass dieses gar keine Parkplätze besaß. Das Personal empfahl uns stattdessen einfach an der Strasse zu parken. Das war aber nicht wirklich akzeptabel. So machten wir uns auf die Suche nach einem „Ersatzhotel“. Nach einigem Suchen fanden wir sogar ein kleines 3-Sterne Hotel nahe dem Zentrum. Das Personal gewährte uns sogar 30% Rabatt, da sie gerade recht viele Zimmer frei hatten. Nach kurzer Inspektion eben dieser Zimmer entschlossen wir uns zu bleiben. Es ist zwar nicht gerade das neuste und modernste, aber wir sind ja schließlich gekommen um Prag zu sehen und nicht irgendwelche Hotels. Und immerhin hat es ja WLAN-Access-Points, dank deren ich diesen Beitrag hier überhaupt schreiben kann. ;)

An dem Tag gingen wir noch ins Nahe Einkaufszentrum, um einige Kleinigkeiten zu erwerben und schauten auf dem Weg zurück in einem netten Restaurant vorbei. Dort konnten wir für knapp umgerechnet 35 Euro mit 4 Personen vollkommen satt werden und hatten einige echte Köstlichkeiten als Speisen.

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