Lange haben Fans der legendären SciFi-Serie auf eine Fortsetzung gewartet. Nun wurde ihr Wunsch erfüllt. Es wurde sogar ein kompletter Neuanfang mit neuen Schauspielern in Rollen von bekannten Gestalten wie Kirk oder Spock gewagt.
Die neuen Schauspieler scheinen wirklich ein Glücksgriff zu sein. Sie passen überwiegend gut in die Rollen, sind durchaus glaubwürdig und sympatisch. Das ist schon mal eine gute Voraussetzung für einen gelungenen Film. Nur leider kann die Story dem überhaupt nicht gerecht werden. Um vermutlich größere kreative Freiheit zu erhalten setzten die Drehbuchautoren auf eine etwas dämliche Zeitreise-Rache-Story, in deren Verlauf ein alternatives StarTrek Universum erschaffen wird, in dem zum Beispiel Vulkan nicht mehr existiert und Spocks Mutter nicht mehr lebt. Für wahre StarTrek-Fans sicherlich nicht akzeptabel.
Immerhin bleibt der Film konstant spannend und jagt den Zuschauer von einem Effektspektakel zum nächsten. Im Grunde entspricht dies aber nicht dem Geist der Serie. Der Film scheint allgemein für ein Massenpublikum konzipiert zu sein, denn man findet neben viel rasanter Action und guten Effekten auch viel teenietauglichen Humor. Zusätzlich verlangt der Film vom Zuschauer nicht gerade viel Aufmerksamkeit ab, damit dieser der Story folgen kann.
Als reiner SciFi-Kracher hat der Film durchaus seine Daseinsberechtigung, denn man wird die Laufzeit über gut unterhalten und es wird nie langweilig. Insofern ist es in meinen Augen ein guter, wenn auch inhaltlich trivialer, Popcorn-SciFi-Film, aber ein eher schlechter StarTrek Film ohne Tiefgang. Immerhin hat der Film eines geschafft: er konnte neues (unvorbelastetes) Publikum für StarTrek begeistern. Möglicherweise wird eine mit Sicherheit kommende Fortsetzung dann mehr für Trekkies bieten.
Im Folgenden darf ein Trailer nicht fehlen, um euch einen ersten Eindruck zu vermitteln:
Vor mittlerweile fast zwei Wochen habe ich den neusten Film von und mit Clint Eastwood gesehen. Gran Torino ist ein bewegendes Drama in dem der alte Korea-Veteran Walt Kowalski lernt seine alten Vorurteile abzubauen und sich mit der Zeit sogar richtige Freundschaft daraus entwickelt.
Ausgangspunkt ist, dass Walt seit kurzer Zeit alleine lebt, da seine Frau verstorben ist. Er selbst ist ein alter verbitterter Pedant, der alles im Haus und auf dem Grundstück im makellosen Zustand hält. Zu seinen Kindern und Enkelkindern hat er kein besonders gutes Verhältnis, denn sie wollen vor allem an seinen Besitz und ihn in ein Heim stecken. Seine Nachbarschaft ist zunehmend von Bürgern mit asiatischen Migrationshintergrund geprägt, denen er mit Verachtung begegnet. Auch die ansteigende Gang-Gewalt macht die Gegend nicht gerade lebenswert. Schließlich greift er selbst ein und hilft auf die Weise seinen asiatischen Nachbarn, die fortan sehr dankbar sind und immer wieder versuchen sich ihm zu nähern. Zunächst ist er eher abweisend, aber mit der Zeit lernt die Menschen kennen und schätzen. Nur aus seiner Einmischung entwickelt sich leider auch ein sich immer weiter hochschaukelnder Konflikt, der in eine überaus konsequenten Ende mündet.
Der Film zeigt auf grandiose Weise, dass zu einem guten Film keine teuren Spezialeffekte nötig sind, sondern ein solcher vor allem von seinen Schauspielern und seiner Geschichte lebt. Clint Eastwood spielt den verbitterten Walt Kowalski äußerst überzeugend und läßt dabei sehr kreative Schimpfkanonaden von sich. Gerade Szenen wie die, wo er sich mit seinem Kumpel, einem italenischen Friseur, Wortgefächte liefert und sich dabei diverser Klischees und Voruteilen bedient sind klasse und charakterisieren ihn in besonderer Weise. Es ist eben seine besondere Art Zuneigung auszudrücken. Auf solche und ähnliche Weise lernt man Walt kennen und verstehen. Besonders gelungen finde ich, dass sich Eastwood dabei überhaupt nicht um die politische Korrektheit der von ihm dargestellten Figur scherrt, was den Film nur authentischer macht. Auch das Ende ist kein Hollywood-HappyEnd, sondern wirkt konsequent realistisch.
Im folgenden verlinke ich noch den deutschen Trailer, damit ihr euch einen ersten Eindruck bilden könnt.
Gestern hatte ich das Vergnügen den neuen Bond “Ein Quantum Trost” zu sehen. Abgesehen von dem bescheuerten Titel und den teils zu hektischen und konfusen Schnitten ist es ein guter Actionthriller.
War es denn auch ein guter Bondfilm? In gewisser Weise stellt sich meiner Meinung nach diese Frage nur bedingt.
Mit “Casino Royale” wurde vor zwei Jahren ein Neuanfang gewagt. Es wurde versucht Bond neu zu definieren und einen strikten Cut zu machen. Das mag einigen Fans der alten Teile nicht besonders zusagen, aber meiner Meinung nach war der Schritt nach Filmen wie “Die Welt ist nicht genug” oder “Stirb an einem anderen Tag” überfällig. Der neue Bond ist härter, konsequenter und vielleicht sogar realistischer. Es fehlen viele Spielereien, aber schnelle Autos und schöne Frauen sind geblieben. Auch ist Bond nicht mehr der unverwundbare Playboy, sondern zeigt Schwächen und ist verletzbar.
Dieser in “Casino Royale” eingeführte Bond taucht auch ohne großartige Veränderungen in “Ein Quantum Trost” auf, da die Filme eine Einheit bilden und nahtlos aneinander anschließen. Insofern ist “Ein Quantum Trost” im Sinne es neu eingeführten Bonds auch ein guter Bondfilm. Er setzt natürlich andere Akzente als die alten Teile, es gibt etwa keinen wirklichen Superschurken, aber führt das von Bond geprägte Subgenre der Agentthrillers auf eine neue, vielleicht etwas pseudorealistische, aber moderne Ebene. Ich finde diesen Weg jedenfalls nicht verkehrt. Denn ein Entwicklungsstillstand und ewige Wiederholung des alten Bondarchetypen wäre auf Dauer einfach langweilig.
Viele Gerüchte rankten sich um diesen Film. Lange wurde streng geheim gehalten, worum es überhaupt geht und eine virale Marketingkampagne geführt, so dass sich schnell eine Community zusammen scharrte die jedweden Hinweis begierig aufsaugte. Sogar der Filmtitel wurde erst relativ spät bekannt gegeben, obwohl er ziemlich Nichtssagend ist. Als Produzent fungierte übrigens J. J. Abrams, der gerade Serienfans als kreativer Kopf und Regisseur hinter Lost bekannt sein dürfte.
Eine Gruppe junger Leute feiert den Abschied von Rob, den es beruflich nach Japan zieht. Die Feier wird auf einmal durch einen Stromausfall und Erschütterungen unterbrochen. Um besser zu sehen was los ist laufen die Party-Besucher aufs Dach und können dort eine Explosion nahe Down-Town-Manhattan sehen. Panikartig flüchten sie auf die Straße, denn irgendwas scheint sich da seinen Weg durch die Häuserschluchten zu bahnen.
Im Grunde ist es ein typischer Monsterfilm im Stile von Godzilla geworden. Die Besonderheit ist aber, dass alles im Handkamera-Look gedreht wurde, als ob einer der Hauptdarsteller alles filmen würde. Das Konzept führt also die Idee aus “Blair Witch Projekt” konsequent weiter. Insofern gibt’s wenige Schnitte (nur wenn eben die Kamera ausgeschaltet wird), vielmehr eine eher wilde und freie Kameraführung, die das Geschehen deutlich authentischer und näher wirken lässt. Auch wird damit erreicht, dass die Spannung (ohne überhaupt sehr viel zeigen zu müssen) auf konstant hohem Niveau bleibt. Die Geschichte selbst ist eher banal und realitätsfremd, aber wenn man sich darauf einlässt, wird man ganz gut unterhalten. Vor allem beeindruckend, dass wirklich von Vorne bis Hinten das Konzept durchgezogen wurde.
Nach “Die Verurteilten” und “The Green Mile” hat Regisseur und Drehbuchautor Frank Darabont wieder eine Geschichte von Stephen King filmisch umgesetzt. Sie erschien bereits in den 80ern im Kurzgeschichtenband “Im Morgengrauen”.
Nach einem schweren Sturm kommt auf einmal ein ungewöhnlicher, alles umhüllender Nebel. Einige Menschen können sich noch in einen nahen Supermarkt flüchten, denn ein von Panik erfüllter Mitbürger berichtet, dass etwas im Nebel wäre, was seinen Freund rein gezogen hätte. Die Menschen wissen also nicht was dort lauert und sind mit ihrer Angst bzw. ihrer Ungewissheit konfrontiert.
Später bekommt man zunehmend die Wesenheiten im Nebel zu Gesicht, aber es bleibt eine eher unbekannte, gar unwirklich erscheinende Bedrohung. Auch geht es im Film weniger um das Grauen im Nebel, als um das Verhalten der Menschen im Supermarkt. Sie sind etwas vollkommen unbekannten und angsterregendem ausgesetzt und reagieren auf ganz unterschiedliche Art und Weise darauf. Da gibt zum Beispiel die religiöse Eiferin Mrs. Carmody, welche von der nahenden Apokalypse faselt und es mit passenden Bibelzitaten untermauert. Dann eher nüchtern agierende Mitmenschen, die nach einer rationalen Erklärung suchen. Schnell entwickeln sich Konflikte und Probleme innerhalb der Gruppe. Insofern ist der Film eher nichts für Fan konventioneller Monster-Schocker, da hier eher die Menschen im Vordergrund stehen.
Die Spieldauer hinweg bleibt der Film spannend und das Ende verstoßt schließlich gegen alle Hollywood-Konventionen. Solch ein hartes, überraschendes und zugleich auch konsequentes Ende sieht man sicherlich selten. Es unterscheidet sich übrigens von der Buchvorlage, aber Stephen King zeigte sich begeistert davon und verriet, dass er sein eigenes Ende nie wirklich mochte. Wer also was für die Thematik über hat, dem sei eine Empfehlung ausgesprochen.
Kleine Hinweis: Manch einer wird sich vom Titel her an John Carpenters Horrorstreifen “The Fog – Nebel des Grauens” erinnert fühlen, aber die Filme haben nicht viel miteinander zu tun.
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