Am Donnerstagmorgen (23.08) hieß es früh aufstehen, denn das Flugzeug nach Danzig sollte 8:05 starten und man musste mindestens eine Dreiviertelstunde vor Abflug dort sein. Recht flott ging es durch den morgendlichen Verkehr über die A45 nach Dortmund. Pünktlich und mit genug Zeitpuffer kamen wir an und konnten problemlos einchecken. Mittlerweile wurden ja die Vorschriften, was das Mitführen von Handgepäck (insbesondere Flüssigkeiten) betrifft, verschärft. Aber wir hatten keinerlei Probleme in der Hinsicht. Nach einem Flug von gerade mal einer Stunde und 10 Minuten kamen wir in Danzig an und dort erwarteten uns wahrlich sommerliche Temperaturen von 28 Grad – ein deutlicher Gegensatz zum kalten und verregneten Oberbergischen.
Der Grund der Reise war die Hochzeit meiner Cousine Ela, welche am Samstag steigen sollte. Die Zeit bis dahin wurde größtenteils bei den Großeltern verbracht. Ich sollte dabei vielleicht erwähnen, dass ich an jenem Donnerstag zusammen mit meiner Mutter angereist war und mein Vater am Samstag nachkam. Mein Bruder dagegen blieb wegen Schule und Arbeit zu Hause. Er kann sich derzeit nicht erlauben eine Woche zu fehlen und Flugtickets für einen Rückflug an einen früheren Termin wären einfach zu teuer gewesen.
Die Feierlichkeiten am Samstag gingen um 16 Uhr in einer nahe gelegenen Kirche los. Alles war festlich geschmückt und es versammelten sich wahre Menschenmassen, die den Großteil der Kirche ausfüllten. Die Traumesse selbst war sehr festlich und die Geschenkübergabe nach der Messe dauerte schon fast eine gute Dreiviertelstunde. Das Brautpaar hatte im Vorfeld eine interessante Bitte geäußert. Man solle keine Blumen oder ähnliches mitbringen, sondern stattdessen Kuscheltiere. Diese Kuscheltiere wollen sie dann an Kinder in Weisenhäusern verteilen. Sie waren wohl vor einem Jahr bei der Hochzeit meiner anderen Cousine entsetzt darüber, wie viele Blumen zusammenkamen, die dann nach wenigen Tagen bereits im Müll landeten. Es war quasi weggeworfenes Geld, von dem nur der Blumenhändler was hatte.
Von den ganzen Geschenken, wie allerlei Hausrat, war besonders eines sehr interessant. Es war ein kleiner Pappkarton, wo zwei kleine Tauben drin waren, die nach Öffnen natürlich direkt wegflogen. Leider konnte ich dies nicht auf Foto festhalten.
Nach den ganzen Geschenken wurden die Hochzeitsgäste mit einem angemieteten Bus in eine Gaststätte etwas außerhalb von Danzig gebracht, wo ordentlich gefeiert werden sollte.
Nicht alle Menschen, die in der Kirche der Trauung beiwohnten, waren auch für die Hochzeitsfeier geladen. Ich schätze es kamen dort fast 60 Gäste zusammen. Alle wurden mit Sekt von den Kellnern begrüßt und der erste Toast für das Brautpaar wurde gebracht. Dann warf das Brautpaar ihre Gläser im hohen Bogen über die Schulter und der Bräutigam trug die Braut über die Schwelle in die Gaststätte. Alles eben recht typische Hochzeitsbräuche.
Dort war bereits für jeden Gast ein Platz mit Kärtchen zugewiesen. Die Gesellschaft war auf zwei Räume verteilt, die mit einem Zwischenraum verbunden waren, wo die Musikanten Platz fanden. Auch konnte dieser Bereich zum Tanzen genutzt werden. Die Musikanten waren übrigens genau dieselben, wie bei der Hochzeit der anderen Cousine vor einem Jahr. Insbesondere der Geiger und Gitarist ließen große Klasse erkennen. Sonst gab es noch einen Akkordeonspieler und eine Art D.J.
Im Laufe des Abends lief im Saal nämlich größtenteils Musik vom Band und die drei Musikanten machten es sich draußen gemütlich. So hatte man auch etwas Wahlfreiheit, was die Musik betraf. Vor allem waren die Musikanten auf jegliche Idee oder Anregung erpicht und setzten diese routiniert und voller Inbrunst um. Man merkte förmlich wie viel Spaß sie dabei hatten und, dass ihnen kaum etwas fremd schien. Besonders hat mir gefallen, wie sie zu späterer Stunde “Wish you were here” von Pink Floyd zum Besten gaben. Einfach grandios! Die anderen Lieder richteten sich eher an das “normale” Publikum, so dass viele bekannte polnische Volkslieder dabei waren, wo fröhlich mitgesungen wurde.
Auf den Tischen waren diverse Säfte, Wein und Wodka aufgetischt. Auch konnte man sich jederzeit frischen Tee oder Kaffee holen. Allgemein wurde aber recht wenig Alkoholisches getrunken. Vor allem die Wodka-Flaschen blieben oftmals voll auf den Tischen zurück. Nur der leckere Wein ging teils gut weg.
Essenstechnisch gab es anfangs Schnitzel in Pilz-Rahmsoße, Bratkartoffeln und ähnliches. Später auch ein Buffet, wo man Käse, Obst, Salate und andere kalte Speisen zur Auswahl hatte. Etwa gegen 10 Uhr Abends wurde draußen dann noch der Grill angeschmissen, so dass man lecker Würstchen essen konnte. Süße Speisen, wie diverse Kuchen oder auch die große Hochzeitstorte durften natürlich auch nicht fehlen.
Die Stimmung war allgemein ziemlich gut und etwas davon werden sicherlich die Fotos zu vermitteln wissen. Ins Bett gekommen bin ich jedenfalls erst irgendwann gegen 5 Uhr morgens in der Frühe, so dass die nächsten Tage ruhig angegangen wurden. Bis es eben wieder hieß früh morgens aufstehen und zum Flugzeug eilen. Diesmal ging der Flug sogar schon 6 Uhr morgens, so dass es wirklich keine Freude war sich um 4 Uhr aus dem Bett zu quälen.
Mal schauen, wann die nächste Hochzeitsfeier ansteht. Es gibt nämlich durchaus Kandidaten in der Verwandtschaft und es wurde teils munter drauflos spekuliert, wen es denn das nächste Mal erwischen könnte.
Letzte Kommentare