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Archiv für die Kategorie ‘Hobby & Technik’

Illuminati

22. Mai 2009
Dan Brown - Illuminati (2003)

Dan Brown - Illuminati (2003)

Wie Einige wissen läuft derzeit die Verfilmung des Dan-Brown-Romans Illuminati in den Kinos. Vor einiger Zeit habe ich die Buchvorlage gelesen und möchte ein paar Worte darüber verlieren.

Wenn man das Buch liest ist man zuerst gefesselt und legt es nicht so schnell wieder weg. Denn Dan Brown schafft es wie kein Anderer ein unglaubliches Tempo aufzubauen und  den Leser mit immer neuen Superlativen zu unterhalten. Man hat förmlich keine Zeit zum Nachdenken, wenn man das Buch dann aber weglegt und reflektiert, was man da eigentlich gelesen hat wird einem schon ganz anders zu Mute. Im Grunde ist die Geschichte unglaublich banal und besteht zu großen Teilen aus zusammengeklaubtem Halbwissen, mit dem Brown versucht die Geschichte seriös wirken zu lassen.

Sprachlich etwa ist es eine reine Katastrophe. Dan Brown zeigt kaum Verständnis für die Möglichkeiten des sprachlichen Ausdrucks und verwundert etwa durch scheinbar wahllose Wechsel der Erzählperspektive innerhalb eines Kapitels. Im Grunde könnte man solche Art von Literatur sehr treffend als Fastfood-Literatur für den Mainstream bezeichnen. Wenn man das Gehirn ausschaltet und nichts hinterfragt, dann kann man wahrlich hervorragend unterhalten werden. Erstaunlich ist wie viele das Buch sogar zu ihren Lieblingsbüchern zählen, denn das Buch ist zum Beispiel bei der ZDF-Sendung “Unsere Besten – Die Lieblingsbücher der Deutschen” auf Platz 19 gelandet.

Als Film hätte das Ganze gut funktionieren können. Man stelle sich einen Thriller mit unglaublichen Tempo vor, der dem Zuschauer kaum Zeit zum Atmen lässt. Denn das Buch wirkt stellenweise gar wie ein Filmdrehbuch. Wenn man aber den ersten Kritiken Glauben schenken mag, ist die Verfilmung eher  fad und spannungsarm geworden. Empfehlenswert zum Lesen halte ich zum Beispiel die Kritik der Fünf Filmfreunde. Insofern werde ich wohl frühestens nach dem DVD-Release dem Film eine Chance geben.

Tanz der Vampire

21. Mai 2009
Tanz der Vampire

Tanz der Vampire

Viele werden sicherlich den alten Roman Polanski Film “Tanz der Vampire” (von 1967) kennen. Er befasst sich auf amüsante Art und Weise mit dem Vampir-Mythos und ist jedem Filmfan zu empfehlen. Mitte der Neunziger entstand daraus ein Musical. Für die Musik war Jim Steinman verantwortlich, der sich vor allem als Komponist und Produzent der meisten Meat-Loaf – Songs verantwortlich zeigte und auch für viele andere Künstler, wie etwa Bonnie Tyler, Lieder schrieb. Michael Kunze, ein bekannter Liedtexter, Schriftsteller und Librettist, schrieb die Songtexte. Schließlich konnte Roman Polanski selbst als Regisseur gewonnen werden, so dass das Musical am 04. Oktober 1997 in Wien uraufgeführt werden konnte. Seitdem fand es seinen Weg nicht nur in mehrere deutsche Städte (Stuttgart, Hamburg, Berlin und jetzt Oberhausen) sondern auch an den Broadway in New York und in viele andere Länder, wie etwa Polen, Japan, Estland, Holland und Ungarn.

Am 10. Mai (Muttertag also) war ich zusammen mit meiner Familie in Oberhausen. Ich hatte vorher zusammen mit meiner Mutter meinem Vater Tickets zum Geburtstag geschenkt.  Nach Besichtigung eines der größten Einkaufszentren in Europa (dem CentrO), auf dessen Gelände sich das Metronom-Theater befindet,  wurde dort das insgesamt fast dreistündige Musical geschaut.

Kurz gesagt: Ich fand es einfach grandios. Im Gegensatz zu anderen Musicals, die ich bisher gesehen habe, fand ich hierbei vor allem die Musik gelungen. “Phantom der Oper” etwa, welches ich vor drei Jahren gesehen habe, hat einige klasse Lieder zu bieten, aber meiner Meinung nach auch einige wirklich schwache. Und über Spamalot hab ich noch letztens geschrieben. “Tanz der Vampire” bietet in meinen Augen kaum Aussetzer und fesselt von vorne bis hinten.  So bietet es tolle stimmungsvolle Kulissen und Kostüme und überzeugend agierende Schauspieler. Die Geschichte selbst hält sich stark an den Film und überrascht immer wieder mit schönen witzigen Elementen.

Die Geschichte dreht sich um Professor Abronsius, der mit seinem Assistent Alfred nach Transsylvanien reist, um die Existenz von Vampiren zu beweisen und die Welt von ihnen zu befreien. Dabei kommen sie in einem Gasthaus unter, wo sie erste Hinweise zum Schloss eines gewissen Grafen Krolock erhalten. Hier lernt Alfred auch die junge Wirtstocher Sarah kennen, verliebt sich in sie und folgt ihr schließlich zusammen mit dem Professor zum Schloss des Grafen. Ob er es schafft sie zu retten? Und wird der Professor erfolgreich sein mit seiner Mission?

Es ist im Grunde eine recht typische Geschichte, die sich gekonnt Klischees und Handlungsmustern bedient und so eine gelungene Persiflage des Vampirgenres darstellt.  Die Zeit vergeht jedenfalls wie im Fluge.  Wenn ihr also für das Thema beziehungsweise die Musik zu begeistern seid, sei ein Besuch nur zu empfehlen.

Im Folgenden noch ein Ausschnitt des Musicals aus einer Promotion-Show bei “Wetten,  dass..?”. Hier sieht das zwar leider stark nach Playback aus, aber man bekommt immerhin einen guten Ersteindruck:

Neue Digicam / Eine Geburtstagsfeier

17. Mai 2009

Nachdem Anfang des Jahres meine gute alte “Sony DSC-W5″ kaputt ging, wurde es langsam Zeit eine neue Digitalkamera zu kaufen. Dabei wählte ich die “Fujifilm FinePix F200EXR”.

f200exr-camera

Ein interessantes Feature ist der verwendete Sensor, der sich flexibel an die jeweilige Aufnahmesituation anpassen lässt. Man kann nämlich Priorität setzen, ob man zum eher alle feinen Details abbilden will, ob man eher hohe Lichtempfindlichkeit und geringes Bildrauschen haben will oder einen hohen Dynamikumfang erreichen will.  Beim hohen Dynamikumfang nimmt die Kamera zum gleichen Zeitpunkt zwei unterschiedlich belichtete Bilder und fügt diese zusammen. Man kann auch einen Automodus wählen, der zuverlässig den jeweiligen Modus und die Detaileinstellungen wählt.

Durch diese Eigenschaften bietet die Kamera eine für Kompaktkameras gute Bildqualität bzw. sehr hohen Dynamikumfang und erlaubt realistisch ausgeleuchtete Fotos zu machen. Wen noch mehr Details zur Kamera interessieren dem sei der umfangreiche Testbericht auf dpreview.com empfohlen.

Die neue Kamera konnte ich gestern direkt auf der Geburtstagsfeier von Daniela (Loennis Freundin) testen. Deshalb im folgenden eine Galerie mit einigen Schnappschüssen und die zip mit allen Bildern zum Download. Es zeigt sich vor allem eine gute Ausleuchtung, die trotz Nutzung des Blitzes, die Gesichter weiterhin ordentlich, und nicht überstrahlt, aussehen lässt. Dies geschieht aber zu Kosten eines geringen Rauschens. Ich muss ggf. noch etwas mit den Einstellungen rumspielen (z.b. ISO-Wert etwas runter), bin bisher trotzdem auf jeden Fall zufrieden mit dem Kauf und werde in den nächsten Tagen wahrscheinlich weitere Aufnahmen (z.b. in die Galerie) stellen.

Categories: Fotos, Hobby & Technik

Spamalot

14. Mai 2009

Seit wenigen Monaten läuft in Köln Spamalot, ein Musical welches vor allem auf dem grandiosen Film “Ritter der Kokosnuss” der Monty Python-Truppe basiert. Das Musical parodiert aber gleichzeitig gewöhnliche Musicals bzw. geht auf vielerlei typische Klischees ein. Insofern bestand sicherlich viel Potential, aber auch die Gefahr, dass viel schief gehen konnte. Da die Originalfassung aber für 14 Tony Awards nominiert war und letztendlich u.a. den Hauptpreis für das beste Musical gewonnen hat ließ durchaus hoffen.

von Wikipedia

Spamalot Logo (von Wikipedia)

Ende April konnte ich mich zusammen mit Jörn und Olli davon überzeugen, wie das Musical geworden ist. Man wird auf jeden Fall gut unterhalten, denn der Cast aggiert überzeugend und die wichtigsten Szenen aus “Ritter der Kokosnuss” haben es glücklischerweise in das Musical geschafft.  Das wäre in etwa die Szene mit dem Schwarzen Ritter oder auch das Killerkaninchen und die heiligen Handgranate. Dabei wird auch nicht an  “Splatter-Effekten” gespart. D.h. das Kaninchen beißt auch im Musical dem einen Ritter den Kopf ab. ;)

Auch die “Verdeutschung” ist durchaus gelungen. Es gab nämlich keine 1zu1-Ãœbersetzung , man versuchte vielmehr vieles, teils durchaus originell, an deutsche Gegebenheiten anzupassen. Ein Beispiel wäre, dass die Stimme Gottes frappierende Ähnlichkeit mit der eines bekannten Literaturkritikers hat.

Die Musik ist dagegen eher ein Schwachpunkt. Nur wenige Lieder fand ich wirklich gut (”Always Look on the Bright Side of Life” aus “Leben des Brian” ist natürlich dabei), das Meiste einfach nur mittelmässig. Wenn man sich aber drauf einlässt und auf die abgedrehten Texte achtet, wird einem trotzdem keinesfalls langweilig. Auch hätte das Musical etwas mehr Instrumente vertragen. Statt Orchester bekommt man hauptsächlich Keyboardsound geboten. Bei einem Musical erwarte ich eigenlich etwas mehr.

Ãœber den Sinn oder Unsinn der Story muss ich wohl keine besonderen Worte verlieren, denn schon im zugrunde liegenden “Ritter der Kokosnuss” war die diese nicht gerade logisch. Aber egal, denn es soll ja Spaß machen. Wenn man also die Albernheiten der Monty Python – Truppe mag und sich nicht von der Musik abschrecken lässt wird man zufrieden sein. :)

(In wenigen Tagen kommt noch ein Bericht zum Musical “Tanz der Vampire“, das ich Sonntag in Oberhausen gesehen hab.)

Google Chrome

2. September 2008

Also haben sich letztendlich die Gerüchte, die bereits 2004 aufkamen, bewahrheitet. Google hat einen eigenen Browser in Konkurrenz zu etablierten Produkten, wie Firefox, Internet Explorer, Safari, etc. entwickelt. Seit 21 Uhr kann man eine erste Version runterladen. Ich habe es direkt auch getan und meine ersten Erfahrungen will ich hier kurz beschreiben.

Beim ersten Start wird man gefragt, ob man Google als Standard-Suchmaschine nehmen will oder vielleicht eine andere. Schon mal durchaus positiv, dass nicht direkt die Eigene Suchmaschine aufgezwungen wird. Also eingestellt und direkt mal einige Seiten angesurft, was erstaunlich flott vonstatten ging. Auch fällt direkt auf, dass man nur die nötigsten Bedienelemente zur Verfügung hat, was die Übersichtlichkeit erhöht. Die Seiten werden, soweit ich das bisher sehen konnte, alle einwandfrei angezeigt, aber sind oft noch voller Werbung, allen voran Google Adwords. Aber es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis entsprechende Plugins rauskommen, die dies blocken. Der komplette Browser ist Open Source. Das heißt Benutzer mit entsprechenden Kenntnissen können somit auch nachprüfen, ob nicht etwa heimlich Daten zu Google gesendet werden. Das würde also sehr schnell auffliegen und der Erfolg des Browser wäre somit stark gefährdet.

Kommen wir aber zu den Funktionen. Schnell fällt auf, dass wenn man eine URL eintippen will direkt alle Bookmarks, die Chronik und auch die eingestellte Suchmaschine durchsucht wird und kaum das man ein paar Buchstaben getippt hat, werden die ersten Vorschläge präsentiert. Das Handling der Tabs geht auch sehr gut von der Hand. Neue werden direkt neben dem Tab geöffnet, von dem die Seite aufgerufen wurde. Auch lassen sie sich sehr einfach verschieben und auch komplett in ein neues Google Chrome – Fenster ziehen. Sobald außerdem auf einer Seite eine Suchfunktion entdeckt beziehungsweise genutzt wurde, kann man auf diese zugreifen, ohne die Seite direkt ansurfen zu müssen. Dazu tippt man die URL ein und drückt Tab und kann dann einen Suchbegriff spezifizieren.

Webanwendungen kann man auch komplett ohne die Benutzeroberfläche des Browser darstellen lassen und natürlich wurde das eigene Google Gears, welches es möglich macht Webanwendungen offline verfügbar zu machen, integriert. Auch ist es möglich Seiten in einem Inkognito-Modus zu öffnen, so dass keinerlei Spuren auf dem Rechner hinterlassen werden. Sonst wird nämlich schön gespeichert, welche Seiten man aufgesucht hat und man bekommt bei neu geöffneten Tabs Miniaturdarstellungen der häufig besuchten Seiten.
Interessant ist auch, dass während ich diesen Text hier tippe Google Chrome mich auch automatisch auf Rechtschreibfehler aufmerksam macht und diese rot unterstreicht. Auch werden bei Rechtsklick, so wie man es von anderer Software kennt, sinnvolle Korrekturen vorgeschlagen.

Bevor ich nun aber zum ersten Fazit komme, will ich kurz noch auf zwei technische Aspekte zu sprechen kommen. Zum einen benutzt der Browser eine von Google in Dänemark entwickelte Virtuelle Maschine für Java Script (V8). Ein weiterer Punkt ist, dass jedes Tab in einem eigenen Prozess läuft, so dass ein Absturz nicht direkt den kompletten Browser killt. Vor dem Hintergrund ist es auch interessant, dass man eine Art Task-Manager für den Browser aufrufen kann und genau sieht welche Seite wie viele Ressourcen verbraucht. Außerdem wurden diese Prozesse in eine Sandbox verbannt, so dass man vor Schadcode prinzipiell geschützt ist.

Als Fazit muss ich sagen, dass ich fürs Erste durchaus angetan bin, obwohl genau genommen die meisten Features von Konkurrenzprodukten zusammengeklaut sind. Aber vor allem die Geschwindigkeit überzeugt und das minimalistische Design gefällt mir auch sehr. Aber ein vernünftiges Werbe-Block-Plugin sollte unbedingt folgen. Auf lange Sicht würde ich sicherlich auch das eine oder andere Firefox-Plugin vermissen. Aber Google Chrome befindet sich eh noch im Beta-Stadium. Ich bin jedenfalls gespannt, wie es sich weiter entwickelt.

Update vom 03.09.2008:
Habe noch einen interessanten Punkt bezüglich der Lizenz gefunden:

11. Content license from you

11.1 You retain copyright and any other rights you already hold in Content which you submit, post or display on or through, the Services. By submitting, posting or displaying the content you give Google a perpetual, irrevocable, worldwide, royalty-free, and non-exclusive license to reproduce, adapt, modify, translate, publish, publicly perform, publicly display and distribute any Content which you submit, post or display on or through, the Services. This license is for the sole purpose of enabling Google to display, distribute and promote the Services and may be revoked for certain Services as defined in the Additional Terms of those Services.

11.2 You agree that this license includes a right for Google to make such Content available to other companies, organizations or individuals with whom Google has relationships for the provision of syndicated services, and to use such Content in connection with the provision of those services.

11.3 You understand that Google, in performing the required technical steps to provide the Services to our users, may (a) transmit or distribute your Content over various public networks and in various media; and (b) make such changes to your Content as are necessary to conform and adapt that Content to the technical requirements of connecting networks, devices, services or media. You agree that this license shall permit Google to take these actions.

11.4 You confirm and warrant to Google that you have all the rights, power and authority necessary to grant the above license.

Die Frage ist hier, was mit “Services” gemeint ist. Wenn damit Google-Dienste gemeint sind kann man es akzeptieren, denn die in Section 11 beschriebenen Rechte sind nötig, damit ein Dienst wie z.b. Google Video richtig funktionieren kann. Wenn man aber den Begriff aufs gesamte Internet ausdehnt wird es übel. Aber ich vermute Ersteres ist der Fall, denn in Section 9 wird ausführlich auf “Proprietary rights” eingegangen und dort sind “Services” als Google-Dienste definiert.