Die Studienordnung verlangt, dass man im Laufe des Studiums (Idealerweise im fünften Semester) ein mindestens 20 Wochen andauerndes Praxissemester absolviert. Und da ich gerade in eben diesem fünften Semester bin und bisher alle nötigen Klausuren geschrieben und geschafft habe, wollte ich natürlich das Praxissemester angehen.
Dabei wurde ich direkt vor das Problem gestellt überhaupt passende Unternehmen aus der Gegend zu finden. Um Köln herum mag es viele interessante Firmen geben, aber hier im Oberbergischen kann man lange suchen. Schließlich hatte ich aber zwei Unternehmen gefunden: Unitechnik und Scemtec.
So kam es also, dass ich Anfang August zwei Bewerbungen abschickte und darauf hoffte eine positive Antwort zu erhalten. Nach etwa zwei Wochen kam dann die Erste Reaktion. Es war direkt eine Absage (von Unitechnik) mit der Begründung, dass sie keinerlei freie Kapazitäten mehr hätten. Also blieb nur noch Scemtec.
Am letzten Dienstag erreichte mich morgens dann ein Telefonat. Es war einer der Verantwortlichen bei Scemtec und lud mich zu einem Gespräch am Donnerstag (also gestern) ein.
Ich bereitete mich gewissenhaft drauf vor: Studierte intensiv die Webpräsenz des Unternehmens und überlegte vor allem, was sie mich fragen können und wie ich am besten darauf antworten vermag.
Das Gespräch selbst lief dann wirklich gut. Ich konnte immer schnell und meiner Meinung auch durchaus eloquent auf die Fragen zum Werdegang, Studium und Interessen eingehen. Außerdem waren die beiden Herren, mit denen ich mich unterhielt, durchaus freundlich.
Dann kam aber der Schock, etwas womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Sie wollten, dass ich ein kleines praktisches Problem an einer Tafel programmiertechnisch angehe. Mir war zwar sofort klar, wie die Logik dahinter ist und wie man es anpacken muss, aber durch die Aufregung und den Stress wusste ich auf einmal sogar elementare Sachen, wie die C-Syntax, nicht mehr. Erst nach einigen Minuten und ein paar unterstützenden Tipps von Seiten der beiden Herren konnte ich es endlich richtig niederschreiben. Es war einfach peinlich für mich. Ein eigentlich einfaches Problem, dass ich im Normalfall in kürzester Zeit gelöst hätte, hat mich aus der Bahn geworfen. Jetzt kann ich nur hoffen, dass sie das nicht zu negativ bewerten und die Aufregung, unter deren Einfluss ich stand, berücksichtigen. Denn ohne diese blöde Lappalie wäre das Vorstellungsgespräch wirklich klasse gewesen.
Nun wollen sie mich telefonisch oder per Mail informieren, ob ich die Stelle bekomme. Es heißt also wieder hoffen und bangen. Denn wenn nicht, schaffe ich es wohl kaum bis Oktober etwas anderes zu finden und das Studium wird gezwungenermaßen verlängert. Ich könnte sicherlich einige Veranstaltungen aus höheren Semestern belegen, aber es würde trotzdem darauf hinauslaufen, dass ich ein bis zwei Semester länger an der Hochschule verweilen muss. Gerade jetzt, wo beschlossene Sache ist, dass die Studiengebühren kommen, versucht man so was natürlich zu vermeiden. Aber mal schauen..
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